16.03.20

Sichtbeton Einbauspots
Sichtbeton und Einbaustrahler
Bei Lichtplanern und allgemein Beratern im Beleuchtungsbereich löst das Wort Sichtbeton gemischte Reaktionen aus. Keine Planung und Verbauung von Leuchtkörpern ist so heikel und aufwändig, wie jene von Sichtbetoneinbaustrahlern, besonders wenn diese rahmenlos eingesetzt werden sollen. So stellt der Einbau von Beleuchtungskörpern in Sichtbeton sowohl die Planer, als auch die verantwortlichen Handwerker bzw. Baumeister vor Herausforderungen, bietet aber zugleich auch die Möglichkeit eines einzigartigen Endproduktes.
Sichtbetoneinbau gilt als die Königsklasse der Einbaumöglichkeiten und sollte professionell und hochwertig realisiert werden. Die meisten propietären Lösungen sind relativ kostspielig, vermeiden aber bei richtigem Einsatz die gängigen Probleme wie Risse, schiefe Konen oder Einbaudosen oder die fast unmögliche Verkabelung.
Genaue Planung von Sichtbetoneinbaustrahlern
Die exakte, sinnvolle Platzierung der Leuchtkörper ist im Sichtbeton unabdinglich, denn im Nachhinein lässt sich keine Abänderung mehr durchführen - auch nicht mit Gewalt. Grund hierfür ist die "regelmäßige Unregelmäßigkeit" des Sichtbetones. Es gibt zwar spezielle Restauratoren, aber auch diese können Fehlplanungen nicht wieder gut machen, sondern lediglich Unsauberkeiten kaschieren.
Somit sollte vor der Platzierung genau feststehen, welches Produkt mit welchen Eigenschaften gewählt wird. Werden Strahler mit breiten oder schmalen Winkeln, vertieft oder gar schwenkbar gewählt? Steht dies einmal fest, sollte die Platzierung gut überlegt werden. Die effektvolle Beleuchtung von Wänden, Funktionsbeleuchtung von Möbeln, oder Arbeitsflächen ist für den routinierten Lichtplaner keine große Herausforderung - Abstände und Einfallwinkel sollte klar sein. Noch größere Sorgfalt als sonst sollte auf die Aktualität und Richitigkeit der Pläne gelegt werden.
Die Wahl des richtigen Produktes
Grundsätzlich ist die Wahl des richtigen Produktes ausschlaggebend. So kann man bei Sichtbetoneinbaustrahler zwischen Produkten mit Rahmen (eher unproblematisch) und rahmenlosen Produkten unterscheiden.
- Sichteinbaustrahler mit Rahmen können in eine Standarddose verbaut werden (z.B. Kaiserdose). Der Ausschnitt sollte genau geklärt werden und auch die größe des Rahmens, der die Dose überlappt. Ist dieser relativ breit bzw. großzügig, müssen keine Sonderlösungen wie Sichtbetonmanschetten verbaut werden - da Unsauberkeiten von den Strahlern überdeckt werden. Sind die Rahmen eher fein (z.B. mit 2,5mm Überlappung) sollten unbedingt Sichtbetonmanschetten verwendet werden.
- Sichtbetoneinbaustrahler ohne Rahmen werden mit speziell dafür vorgesehenen Dosen verbaut. Diese Dosen schließen entweder bündig mit dem Sichtbeton, oder aber bilden über besondere Einsätze eine spezielle Form (Konus oder Rundung). Diese letzte Variante ist besonders schön und homogen, da man die Sichtbetondecke möglichst undberührt lassen möchte.
- Eine dritte Möglichkeit wäre, die Löcher im Sichtbeton über die Beton-Konen welche normalerweise für die Schalung verwendet werden zu realisieren. Auch dies haben wir in einem unserer Projekte erfolgreich umgesetzt. Diese Lösung ist günstiger, aber wesentlich abenteuerlicher als eine speziell vorgefertigte Lösung. Hier sollte besonders auf die gute Verbindung zwischen Zementkone und Kabelrohr geachtet werden. Strahler für diesen Einsatz müssen Custom produziert werden und können daher auch kostspielig sein. Besonders ist hier auf die ausreichende Kühlung zu achten, denn in den normalen Zuleitungsrohren ist wenig Platz für Luft. Die Kühlkörper müssen somit ausreichend groß gewählt werden.
Wir sehen hier die vernagelten Georg Bechter Sichtbetonkapseln bei einem unserer Projektgebäude (Bauherr A Leite GMBH, Projekt Urban Park).
Die Kapseln wurden hier mit den Schaltafeln vernagelt, anschließend werden die Rohre eingezogen und die Eisen fixiert.
Die Schaltafeln werden entfernt und es ergibt sich ein homogenes Loch im Sichtbeton, welches je nach gewählter Schalpungspfropfenart konisch, abgerundet oder auch bündig sein kann. Hier haben wir den abgerundeten Schalungspfropfen gewählt.
In diese "Gussform" im Sichtbeton wird der Strahler mittels Bajonettaufhängung nahtlos eingefügt. Es sind keine sichtbaren Klammern oder Federn im Spiel. Der Strahler kann somit homogen in das Material übergehen.
Update folgt mit Baufortschritt...
Normale Einbaustrahler für Sichtbeton
Normale Einbaustrahler in Sichtbeton integrieren
Es gibt auch die wesentlich einfachere Möglichkeit einen normalen Einbaustrahler in Sichtbetonflächen zu integrieren. Hierfür ist es ratsam den passenden Strahler bereit lang vor dem Guss der ersten Decke genau auszuwählen und das technische Datenblatt zu studieren. Wichtig ist, die Einbaudose genau so zu wählen, dass sowohl Ausschnitt, Überlappung als auch Einbautiefe dem gewählten Produkt gerecht wird. Verschiedene Hersteller von Sichtbetoneinbaudosen bieten dabei fertige Lösungen, wie z.b. Kaiser. Kaiser bietet für Sichtbetoneinbaustrahler die Standarddose + Sichtbetonmanschette. Diese Manschette verhindert, dass seitlich Beton einfließt und der Abschluss (Rand) des Strahlers somit sauber bleibt. So können auch Strahler mit kleinen Überlappungen (2,5mm) eingesetzt werden, ohne dass Unsauberkeiten entstehen. Minimale Unsauberkeiten müssen beim Sichtbeton auch da einkalkuliert werden und lediglich (und auch da nicht immer) mit Speziallösungen (wie Georg Bechter Dosen) zu vermeiden.
Hier sehen wir eine Fahrradgarage mit Sichtbetondecke und Sichtbetoneinbaustrahlern. Diese wurden in einer Custom Ralfarbe angefertigt, welche dem Beton gleichkommt. So ist eine relativ kostengünstige Lösung entstanden, die auf dem ersten Blick einer Betongusslösung gleich kommt.
Einbauschienen in Sichtbeton integrieren
Es ist darüber hinaus auch möglich LED Einbauschienen im Sichtbeton zu integrieren. Schau dir hierfür den Artikel LED Einbauschienen an, in welchem wir näher darauf eingehen. Für den genauen Vorgang ist hierbei aber immer eine Beratung notwendig. Die Integration von LED Einbauschienen in Sichtbeton birgt verschiedene Herausforderungen, welche noch heikler als die Integration von Einbaustrahlern sein können.